Das Willow-Projekt

Das Willow-Projekt

Seit 2020 plant ConocoPhillips (ein international tätiger Energiekonzern, welcher als der drittgrößte Ölkonzern gilt) das Willow–Projekt, welches ein Projekt zur Förderung von Öl in Alaska ist. Im Jahr 1999 erwarb der Konzern die ersten Leasingrechte für das Willow-Gebiet im nordöstlichen Teil der National Petroleum Reserve in Alaska.

Schon seit Jahren führt der Konzern dort auf staatlichem Boden Ölbohrungen durch. Der Konzern will auf ein neues Gebiet mit 600 Millionen Barrel Öl (Maßeinheit, die für die Erdölförderung von Bedeutung ist. 1 Barrel = 159 Liter) zugreifen. Das sind also mehr als 95 Milliarden Liter Öl. Dieses Projekt könnte für den Konzern 8 bis 17 Millionen US-Doller einbringen.

Das Willow-Projekt ist jedoch stark klima- und umweltschädlich. Berechnungen ergeben, dass das neu geförderte Öl über 9 Millionen Tonnen CO2 verursachen könnte. Der jährliche CO2-Ausstoß von zwei Millionen Verbrenner-Autos entspricht dieser Menge. Bei den Ölbohrungen werden außerdem gefährliche Gase wie Methan freigesetzt. Auch der Lebensraum von Menschen und Tieren wird gefährdet und zerstört.

US-Präsident Joe Biden hat am 13. März trotzdem das Willow-Projekt zugelassen. Der Präsident bricht mit dieser Zustimmung ein wichtiges Wahlversprechen von ihm. Er wollte auf öffentlichem Gebiet keine neuen Öl- und Gasförderungen zulassen. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass der Lebensraum von seltenen Vögeln, Walen und Polarbären in diesem Gebiet liegt, in dem das Projekt ausgeführt werden soll. Bedenken hat deswegen auch das US-Innenministerium gemeldet, da das Projekt negative Auswirkungen auf die Flora und Fauna in der Umgebung haben kann und einen extremen Eingriff in die Natur und Umwelt darstellt.

Fraglich hierbei ist, wieso Joe Biden überhaupt zugestimmt hat?

Grund dafür ist vor allem, dass die USA angesichts des Krieges in der Ukraine gezwungen sind, ihre heimische Energiequelle auszubauen, um so die Energiesicherheit zu stärken. Auch verweist die Biden-Regierung darauf, dass im Gegenzug eine rund 2,8 Millionen Hektar große Fläche im arktischen Ozean auf unbestimmte Zeit für Öl- und Gasförderungen eingeschränkt wurde.

Die Umweltorganisation „Earthjustice“ hat am 14. März 2023 im Namen von Naturschutzgruppen eine Klage eingereicht, um das Willow-Projekt zu stoppen. Ein massiver Protest entstand aufgrund der Entscheidung der US-Regierung und zeigte sich vor allem auf Social-Media-Plattformen wie TikTok. Unter dem Hashtag #StopWillow wurden Videos hochgeladen, die bis hin zu 150 Millionen Aufrufe haben. Es wurde auch eine Petition ins Leben gerufen, welche bereits 4,7 Millionen Unterschriften aufweist.

Welchen Einfluss das Projekt auf die Bevölkerung hat, werden wir im Laufe der nächsten Jahre erfahren.


Dieser Artikel wurde verfasst von Noa und Mila aus der 5e

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