Unser Schulsystem – Fluch oder Segen?
Das Dilemma mit den Schulnoten
Die Schulnoten gehören zur Schule wie das Pausenbrot, der Unterricht und die Klassenfahrten, haben aber einen deutlicheren Einfluss auf unser späteres Leben. Die Funktion der Schulnoten ist die Vorhersage für den weiteren Schulerfolg eines Schülers: Wer am Ende der Grundschule gute Noten hat, kommt eher auf ein Gymnasium und bleibt mit großer Wahrscheinlichkeit auch in den folgenden Jahren ein guter Schüler. Noten erlauben also eine Prognose über die weitere Schullaufbahn. Daran ist erstmal nichts verwerflich, denn Noten stellen einen Maßstab dar. Die abschließende Note im Abitur oder in einem anderen Abschluss bildet das wichtigste Kriterium für Universitäten, Betriebe und Ausbildungen. Die Grundidee der Schulnoten ist demnach sinnvoll, bei der Umsetzung hakt es jedoch!
Schüler werden von ihren Lehrern unterrichtet und bewertet. Demnach verbringt man als Schüler viel Zeit mit seinen Lehrern und die Lehrer mit ihren Schülern. Dass die Noten hierbei nicht objektiv sein können, ist offensichtlich. Unsere Lehrer sind Menschen genau wie wir. Sie haben eine eigene Meinung, ein eigenes Empfinden und treffen eigene Entscheidungen. Entscheidungen, die unser Leben erheblich beeinflussen können.
Jeder Schüler weiß, dass der erste Eindruck bei einem neuen Lehrer entscheidend ist. Der neue Lehrer bildet sich über dich direkt eine Meinung. Wenn du zum Beispiel in der Unterrichtsstunde gut mitarbeitest, merkt sich dies der Lehrer und hat einen guten ersten Eindruck. Neben dem ersten Eindruck ist auch der weitere Verlauf des Schuljahres wichtig. Hat ein Schüler beispielsweise bisher nur tolle Aufsätze geschrieben, liest die Lehrerin oder der Lehrer eine Deutschklausur womöglich mit einem gedanklichen Bonus im Hinterkopf, der schließlich zu einer besseren Note führen kann.
Lieblingsschüler
Darüber hinaus haben Lehrer Lieblingsschüler, auch wenn es so gut wie alle Lehrer leugnen würden, wenn man sie fragen würde. In den vielen Jahren, in denen ich hier auf der Schule war, habe ich dies selbst oft erleben müssen. Die Lieblingsschüler eines Lehrers werden so oder so gut bewertet, egal was sie machen. Solche Schüler müssen insgesamt weniger leisten, als die anderen Schüler, kriegen jedoch dieselben oder gar bessere Noten. Bei einigen Lehrern stand ich immer auf derselben Note, obwohl ich mich immer ein bisschen mehr als davor angestrengt habe. Trotzdem konnte ich mich nie verbessern bzw. habe nie eine bessere Note bekommen. Das lag bestimmt daran, dass wir uns nicht sonderlich gut verstanden haben. Letztendlich müssen die Schüler das schlechte Verhältnis ausbaden. Dass kann es nicht sein. Damals wurde einem Mitschüler von mir bei der Notenbesprechung die Note 1 gegeben, obwohl sich dieser kaum im Unterricht beteiligt hat. Die Begründung von dem Lehrer war: „Ich weiß ja, dass du das kannst.“ Entweder handelte es sich um einen Lieblingsschüler oder um den ersten Eindruck, weswegen der Lehrer so gehandelt hat. Schüler werden also nicht gleichbehandelt und schon gar nicht gerecht bewertet. Auch wenn die Leistung der Schüler für die Lehrer im Vordergrund stehen sollte, spielen soziale Faktoren eine wichtige Rolle. Lehrer, die uns Schüler nicht leiden können und von Anfang an etwas gegen uns haben, haben die Macht uns unverdiente Noten zu geben, wodurch uns unsere Zukunft verbaut wird.
Vergleichbarkeit
Noten sind des Weiteren kaum vergleichbar, denn für den Lehrer ist die ganze Klasse/der ganze Kurs die Bezugsgröße. Noten bilden somit nicht den objektiven Leistungsstand ab, sondern die Rangfolge innerhalb einer Klasse. Schüler kriegen in einem vergleichsweisen leistungsstarken Kurs schlechtere Noten, als in einem leistungsschwachen Kurs. Der Schüler, der in dem starken Kurs eine 4 hat, würde in dem schwachen Kurs eine 2 haben. So kann man sich das ungefähr vorstellen. Also ist es eigentlich eine Glückssache, welche Note du bekommst, da der Kurs entscheidend ist. Zum einen ist es klar, dass die Lehrer eine gewisse Bezugsgröße brauchen, aber wenn in meinem Kurs Schüler sind, die schon überdurchschnittlich gut sind, bekomme ich vergleichsweise eine schlechtere Note.
Und jeder kennt sie bestimmt: Die „Motivationsnoten“. Viele Lehrer benutzen diese Methode häufig bei der Notenvergabe, besonders bei der Besprechung der mündlichen Noten. Dabei wird den Schülern aus Prinzip die schlechtere Note gegeben, wenn man zwischen zwei Noten steht, um den Schüler zu motivieren sich mehr anzustrengen. Diese Taktik funktioniert nur nicht bei allen, da die Vergabe der schlechteren Note für eine Demotivation sorgt.
Für die Zukunft
Noten sind des Weiteren kaum vergleichbar, denn für den Lehrer ist die ganze Klasse/der ganze Kurs die Bezugsgröße. Noten bilden somit nicht den objektiven Leistungsstand ab, sondern die Rangfolge innerhalb einer Klasse. Schüler kriegen in einem vergleichsweisen leistungsstarken Kurs schlechtere Noten, als in einem leistungsschwachen Kurs. Der Schüler, der in dem starken Kurs eine 4 hat, würde in dem schwachen Kurs eine 2 haben. So kann man sich das ungefähr vorstellen. Also ist es eigentlich eine Glückssache, welche Note du bekommst, da der Kurs entscheidend ist. Zum einen ist es klar, dass die Lehrer eine gewisse Bezugsgröße brauchen, aber wenn in meinem Kurs Schüler sind, die schon überdurchschnittlich gut sind, bekomme ich vergleichsweise eine schlechtere Note.
Und jeder kennt sie bestimmt: Die „Motivationsnoten“. Viele Lehrer benutzen diese Methode häufig bei der Notenvergabe, besonders bei der Besprechung der mündlichen Noten. Dabei wird den Schülern aus Prinzip die schlechtere Note gegeben, wenn man zwischen zwei Noten steht, um den Schüler zu motivieren sich mehr anzustrengen. Diese Taktik funktioniert nur nicht bei allen, da die Vergabe der schlechteren Note für eine Demotivation sorgt.
Dieser Artikel soll gar nicht an unsere Lehrer persönlich gehen, sondern eher an die Herangehensweise der Vergabe der Schulnoten. Ihr Lehrer macht einen tollen Job, unterrichtet uns, steckt so viel Arbeit in die Vorbereitung rein und habt es bestimmt auch mit uns Schülern nicht gerade leicht. Aber hier habe ich die Chance einmal im Namen aller Schülern zu sagen, dass einige von Ihnen bitte auf Notenvergabe achten und für sich selbst vielleicht reflektieren, ob Sie sich nicht eventuell in diesem Artikel wiedergefunden haben. Die vielen Jahre, die wir in der Schule verbringen, prägen uns, unsere Wünsche und unser Vorhaben später. Denn es gibt ein Leben nach der Schule, dass Sie uns sicherlich nicht verbauen wollen, indem Sie uns bei der Notenvergabe die schlechtere Note gegeben haben, welche für den einen oder anderen entscheidend sein könnte.
Wenn wir gemeinsam dafür sorgen, dass die Schulnoten gerechter werden, ergibt sich ein friedlicheres Miteinander und wir alle lernen die Arbeit und die Mühe von dem jeweils anderem mehr zu schätzen.
Dieser Artikel wurde verfasst von Angelina aus der 12c